Ein Salzburger Entwicklungsprojekt versorgt 140.000 Menschen in Tansania mit sauberem Wasser.
Singida ist, zusammen mit León in Nicaragua, seit vielen Jahren eine Partnerstadt von Salzburg. Nur 40 Prozent der 140.000 BewohnerInnen der Region Singida haben Zugang zu trinkbarem Wasser, und auch das nur in kleinen Mengen. Für die anderen Menschen sind die einzigen „Quellen“ dreckige, meist weit abgelegene Tümpel. Dieser Mangel ist die Hauptursache für viele Krankheiten. Er soll nun in den nächsten vier Jahren beseitigt werden.
Die Region Singida und ihre gleichnamige Hauptstadt liegen auf dem zentralen Hochplateau Tansaniens. Das Klima dieses knapp südlich des Äquators gelegenen Gebiets ist von einer langen Trockenperiode von Mai bis November geprägt. Nur zwischen Dezember und April regnet es spärlich, insgesamt etwa 700 mm im Jahr. Es gibt keine ständig wasserführenden Flüsse, die wenigen Seen sind sehr salzig.
Nach Jahren eines bürokratischen Hürdenlaufs ist es nun soweit: Die EU hat endlich eine Projektförderung zugesagt, und zwar eine halbe Million Euro. Weitere 350.000 kommen vom Bund und 150.000 Euro von der Stadt Salzburg, so daß insgesamt fast 14 Millionen Schilling zur Verfügung stehen. Das ist das bisher größte Entwicklungsprojekt Salzburgs in einem sogenannten Dritte-Welt-Land. Verbuchen kann diesen Erfolg der Verein Städtepartnerschaften Salzburg.
Das Projekt ist umfassend.
Es geht nicht nur um neue seichte und tiefe Brunnen, Zisternen, Hand- und Motorpumpen und Leitungsnetze, sondern auch um die Ausbildung möglichst vieler Menschen im richtigen Umgang mit dem kostbaren Naß, angefangen vom Personal bis hin zu den NutznießerInnen.
Amos Maliwa, Leiter des Community Development Trust Fund in Singida, Ansprechpartner für die Salzburger Städtepartnerschaft: „Unsere Politik und Arbeitsmethode nennen wir Teilnahme, Lernen und Handeln. Die Betroffenen sollen ihre Erfahrungen austauschen, gemeinsam zu einer Erkenntnis kommen und sie miteinander umsetzen. Die Auswahl der Ziele, die Arbeitsschritte, ihre Vorbereitung, Durchführung und auch Bewertung muß bei jedem Projekt einvernehmlich erfolgen.“
Salzburg ist in der tansanischen Partnerschaft schon seit vielen Jahren aktiv. Bisher wurden dort drei Krankenstationen gebaut, Spitäler mit medizinischer Einrichtung ausgestattet, an die 20 Schulen errichtet oder verbessert und viele Selbsthilfegruppen unterstützt.
„Das Wichtigste ist das gegenseitige Vertrauen. Unsere Partner wissen, daß sie sich auf uns verlassen können“, beschreibt die langjährige Partnerschaftsaktivistin Eva Schröcksnadel die Beziehung zwischen Salzburg und Singida. Sie wird dort mit dem Ehrentitel Mama Eva bezeichnet.
Seit 17 Jahren hat sie sich immer wieder vor Ort von der Sinnhaftigkeit dieser Beziehung überzeugen können. „Ich bin überzeugt, daß unsere Unterstützung, die wir dank vieler Förderer und Helfer geben können, dort ankommt, wo sie am meisten benötigt wird.“
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